VOGEL DES JAHRES
2022
Der Wiedehopf
Der Wiedehopf war bereits früher sehr beliebt bei den Menschen. In dem Volkslied „Die Vogelhochzeit“ wurde dem schillernden Vogel sogar eine ganze Zeile gewidmet: „Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der bringt der Braut nen Blumentopf“. Die Beliebtheit hält bis heute an. Den Titel „Vogel des Jahres 2022“ hat er sich vor allem mit seinem spektakulären Erscheinungsbild erkämpft. Durch sein orangerotes Gefieder, die schwarz-weiß gestreiften Flügel und seine markante Federhaube ist er einer der auffälligsten heimischen Vögel.
Der Speiseplan des Wiedehopfes füllt sich mit Grillen, Raupen, Käfern, Spinnen oder bei großem Hunger auch mit kleinen Wirbeltieren wie Eidechsen. Zum Brüten zieht er sich liebend gern in Höhlen, Nischen oder Spalten zurück. Dazu benötigt er kaum Nistmaterial, sodass es ihm manchmal genügt, lediglich eine Mulde zu graben, in die er seine Eier legt. Der Wiedehopf ist 25–29 cm groß und wird bis zu 10 Jahre alt.
Viele werden den besonderen Vogel auch aus der Redewendung „Er stinkt wie ein Wiedehopf!“ kennen. Dieser Ausdruck ist nicht willkürlich entstanden, sondern bezieht sich auf das Abwehrverhalten der Weibchen und der Jungvögel. Droht Gefahr, sondern sie ein übelriechendes Sekret aus ihren Bürzeldrüsen ab, um somit die Feinde zu verschrecken.
2021
Das Rotkehlchen
Berühmt für seine in Europa einmalige Unerschrockenheit, gesellt sich das Rotkehlchen bis auf einen Meter auch völlig fremden Menschen zu. Der Grund: Es hält Ausschau nach großen Tieren, weil diese für gewöhnlich einige Insekten aufwirbeln, die dann vertilgt werden können. Wer im eigenen Garten das Beet umgräbt, der hat schnell ein Rotkehlchen an seiner Seite. Es sucht in der aufgeworfenen Erde nach Würmern, Schnecken, Spinnen und Insekten.
Mit seiner orangen Brust und Kehle ist das Rotkehlchen unverwechselbar. Der Bauch ist hell, Schwanz, Hinterkopf und Rücken sind braun gefärbt. Die Geschlechter sind nicht zu unterscheiden, aber das Alter: Jungen Rotkehlchen fehlt die orange Färbung, ihre Brust ist braun geschuppt.
Ein kurzes und hartes „tick“ oder ein hohes „siiip“ geben sie besonders bei Beunruhigung von sich. Schwieriger zu beschreiben ist ihr Gesang: Er startet mit einer Reihe hoher, feiner Töne und endet in einer Folge „tröpfelnder“, „perlender“ Elemente. Das klingt etwas traurig oder wehmütig und ist auch im Herbst, Winter sowie nachts zu hören.
Quelle: Nabu.de
2020
Die Turteltaube
Für die Menschen haben Turbeltauben schon immer eine große Bedeutung. Sie sind nicht nur das Symbol von Glück und Frieden, sondern stehen auch für die Liebe. Der Grund zur Kür „Vogel des Jahres 2020“ ist allerdings nicht so romantisch. Erstmalig wurde ein Vogel gekürt, der als global gefährdete Art auf der Roten Liste steht. Seit 1980 haben wir fast 90 Prozent dieser Art verloren, denn die Lebensräume dieser Taubenart schwinden sehr rasant.
Ihrem Ruf „Turr Turr Turr“ verdankt die Turteltaube ihren Namen. Diesem markanten Gurren konnte man früher am Stadtrand oder an Flussufern lauschen, denn dort fanden die Vögel ausreichend Nahrung. Durch die immer kleiner werdenden Lebensräume der Tauben brüten sie heute häufig auch auf ehemaligen Truppen- übungsplätzen oder in Weinbaugebieten. Turteltauben ernähren sich fast ausschließlich vegan – am liebsten von Baum- und Wildkräutersamen. Sie sind ca. 27 Zentimeter groß und haben ein blaugrau bis hellbraun gefärbtes Gefieder. Die Brust schimmert leicht rosa und an den Halsseiten sind kleine schwarze und weiße Flecken. Die Turteltaube ist hauptsächlich in Italien, Spanien, Frankreich und Rumänien zuhause und verbringt den Winter in Afrika. Damit ist sie unter den Langstreckenziehern die einzige Taubenart. Zur Paarungszeit ziehen sich die zierlichen Vögel zurück und sind unzertrennlich – abgeleitet von diesem Verhalten nennt man auch zwei frisch verliebte Menschen umgangssprachlich „Turteltauben“.
2019
Die Feldlerche
Der begabte Himmelsvogel ist in vielen Gebieten Deutschlands selten oder vom Aussterben bedroht. Typisch ist ihr Singflug, bei dem sie hoch in die Lüfte steigt, dort verharrt und trillernde, zirpende und rollende Laute vorträgt. Mit ihrem Gesang von der Morgendämmerung bis zum Abend läutet die Feldlerche alljährlich den Frühling ein.
Der einzige Schmuck der Feldlerche besteht aus feinen, schwarzbraunen Längsstreifen und Strichen am Oberkopf, Rücken sowie Bürzel. Gelblich-weiß oder sehr hell bräunlich gefärbt sind die Federn an der Brust und den Flanken mit feiner, dunkler Strichelung. Das weiße Bauchgefieder des recht hochbeinig wirkenden Vogels bildet einen Kontrast zum bräunlich gefärbten, relativ langen Schwanz. Das Gesicht der Feldlerche ziert ein gelblich-weißer, kräftiger Überaugenstreif. Beide Geschlechter haben auf dem Kopf eine kleine Federhaube, welche die Männchen manchmal aufstellen.
Quelle: Nabu.de
2018
Der Star
Der Star ist kein gewöhnlicher Allerweltsvogel, denn er hat herausragende Talente: Der Star kann andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen und in seinen Gesang einbauen. Zu hören sind dann sogar Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen. Zum Star unter den Vögeln wird er auch durch seine atemberaubenden Schwarmformationen, bei denen hunderttausende Individuen perfekt aufeinander abgestimmt durch die Lüfte gleiten.
Der Star ist den Menschen vertraut und weit verbreitet. Doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht, denn der Starenbestand nimmt ab. Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung – insbesondere verursacht durch die industrielle Landwirtschaft.
Quelle: Nabu.de
2017
Der Waldkauz
Wann haben Sie zuletzt in der Nacht eine Eule rufen gehört? Viele Gegenden sind von Eulen verlassen, entweder weil sie keine Bruthöhlen finden oder das Nahrungsangebot nicht mehr ausreicht. Stellvertretend für alle Eulenarten hat der NABU für 2017 den Waldkauz zum Vogel des Jahres gewählt. Mit ihm soll für den Erhalt alter Bäume im Wald oder in Parks geworben werden und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisiert werden. Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt. Wir sollten alles dafür tun, sie zu schützen, ihre Bestände zu stabilisieren oder gar zu vermehren.
Quelle: Nabu.de
2016
Der Stieglitz
Mit seinen ca. 12 cm ist der Stieglitz, auch Distelfink genannt, einer der kleinsten und leichtesten unter den Finkenarten und hat eine Lebenserwartung von durchschnittlich 5 Jahren. Männchen unterscheiden sich von den Weibchen nur dadurch, dass sie etwas größer und die Farben im Gefieder etwas intensiver sind. Stieglitze führen eine monogame Brutehe und haben In der Zeit von April bis Juli durchschnittlich 2 Bruten mit 4 bis 6 blau-weißlichen Eiern mit roten Flecken. Sein Rufen besteht oft aus einem aus mehreren Elementen bestehendes Gebilde wie "dudidelet" oder "didudit", woraus bei Erregung ein scharfes "zidi" werden kann.
Quelle: Nabu.de